In Zeiten der schwindenden persönlichen Kommunikation versuchen viele Unternehmen, Veranstaltungen zu nutzen, um den direkten Kundenkontakt aufrecht erhalten zu können. Events sind für Unternehmen mittlerweile die wichtigste nicht-digitale Marketingmaßnahme.
Events selbst sind jedoch nicht nur Marketinginstrument, die Veranstaltung selbst will vermarktet werden. Die Möglichkeiten in der Zukunft werden vielfältig sein. Doch was funktioniert und was funktioniert nicht?
„Data-driven“ist zwar für viele ein Unwort, doch im Marketing sind gute Daten der “heilige Gral”, denn nur mit ihnen kann der Marketer seine Entscheidungen auf einer möglichst objektiven Basis treffen. Mit Smart Badges, das sind Badges, die mit einem RFID-Chip oder einem Ortungschip ausgestattet sind, lassen sich Besucherströme und Besucherverhalten exakt messen. Diese Daten sind bereits auf dem Event selbst für den Marketer wertvoll, um z.B. nochmal eine Session an einer bestimmten Stelle anzuteasern. Besonders für zukünftige Veranstaltungen sind diese Daten sehr sinnvoll.
Viele Veranstaltungen liefern jedoch nicht die Datenmenge, um daraus sinnvolle Schlüsse zu ziehen, und gerade im Zuge der neuen DSGVO ist eine datenschutzkonforme Umsetzung im europäischen Raum eine Herausforderung. Außerdem ist Live Marketing auf einer Veranstaltung nur unter hohem personellen und IT-Aufwand möglich. Sie sollten sich auf jeden Fall vorher Gedanken machen, ob der Einsatz für Sie sinnvoll ist.
Wir konsumieren mehr Videos als je zuvor. 66% der Veranstaltungsplaner nutzen bereits das Medium Video als Teil ihrer Marketingstrategie. Mit der steten Verbesserung unserer Endgeräte und Internetverbindungen steigt auch die Zahl der Videoklicks. Zudem ist es einfacher denn je, Videos mit jedem Budget zu erstellen, da die meisten Smartphones qualitativ hochwertige Videos aufnehmen können.
Aber woher bekommt man genug Inhalt für eine Reihe von Videos? Natürlich von vorangegangenen Veranstaltungen. Sie können z.B. Interviews mit Ihren Rednern durchführen, die gefilmt werden. Darüber hinaus können Sie Ihre Vorträge und Sessions filmen. Alleine damit sollten Sie schon Stunden von Videomaterial haben, welches Ihnen genug Content für Ihre nächsten Veranstaltungen liefert. Des Weiteren können Sie auch im Videomarketing mit User Generated Content arbeiten, dies sind Videos, die von Ihren Eventbesuchern erstellt werden. Das Ganze funktioniert am besten, wenn Sie einen Wettbewerb um ein spezielles Eventthema kreieren und Ihre Teilnehmer ein Video dazu unter einem bestimmten Hashtag teilen.
Content ist die Lebensader eines jeden Marketers, das ist auch bei der Eventvermarktung nicht anders. Langformatige Inhalte, wie ausführliche Blogbeiträge, können mehr Ressourcen in Anspruch nehmen, aber in den meisten Fällen lohnt sich der Mehraufwand. Schlechte Inhalte in jedem Format verlieren schnell Zuschauer oder Leser. Im Jahr 2019 gibt es keine Entschuldigung dafür, keine professionellen Inhalte zu erstellen, die für den Zielmarkt Ihrer Veranstaltung relevant sind. Long-Form Contents ermöglichen eine tiefgehende Analyse eines Themas oder einen breitangelegten Vergleich zwischen wichtigen Themen. Sie ermöglichen auch alle Arten der Wiederverwendung, was besonders für Social Media nützlich ist. Wenn mehr langformatige Inhalte entwickelt werden, vervielfachen sich die Möglichkeiten, da Sie so die Inhalte vergleichen und zu weiteren Inhalten kombinieren können. Lebendige Inhalte, die eine Geschichte erzählen, sind auch für langformatige Inhalte Pflicht.
Das wohl älteste Prinzip der Veranstaltungsbranche, die Mensch-zu-Mensch Kommunikation, sollte nie in Vergessenheit geraten. Mit der Popularität von sozialen Medien, die heutzutage 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche – egal ob zu Hause oder von unterwegs – konsumiert werden, kann man sich dieses Grundprinzip auch in der Eventvermarktung zu Nutze machen. Gehen Sie schon vor Ihrem Event mit Ihren Teilnehmern in den Dialog. Antworten Sie so oft es nur geht auf Kommentare in den sozialen Medien. Sie beantworten so nicht nur Fragen der Teilnehmer, sie fördern auch den Dialog unter den Teilnehmern und bauen gleichzeitig noch Vertrauen auf. Aber da ist noch mehr:
Influencer Marketing sollte für Eventplaner im Jahr 2019 kein neuer Begriff mehr sein. Aber wer sind die Influencer in Ihrem spezifischen Markt? Wie sollten Sie mit ihnen arbeiten oder mit ihnen in Kontakt treten? Während zwar einige von uns Veranstaltungen vermarkten, wo Prominente einen Massenanreiz setzen können, konzentrieren sich doch die meisten Eventplaner auf Nischen, in denen sich die Einbeziehung von Influencern nicht so offensichtlich anbietet. Die gute Nachricht ist, dass jeder ein Influencer sein kann oder zumindest irgendeine Form von Einfluss auf sein Umfeld haben kann. Während strategisches Influencer Marketing für jeden Markt funktionieren kann, können sich alle Event-Marketer zunächst auf Peer-to-Peer-Empfehlungen konzentrieren. Wenn Sie einem Bekannten, Freund oder Kollegen erzählen, dass Sie sich für eine Veranstaltung angemeldet haben, führt das vielleicht nicht direkt zu seiner Registrierung, aber das Wissen, dass ein Bekannter die Veranstaltung besucht, hat einen positiven Effekt auf die eigene Entscheidung.
Von vielen Digital Marketing Managern wird Messenger Marketing zurzeit als das Mittel der Wahl angesehen. Gerade in Zeiten, wo E-Mail Öffnungsraten zurückgehen und die Reaktion auf Newsletter Kampagnen verschwindend gering ist, kann Messenger Marketing ganz neue Perspektiven aufzeigen. Möglich wird dies durch Chatbots, die immer intelligenter werden.
Und es gibt einige attraktive Unterschiede zur E-Mail. Öffnungsraten liegen bei über 80%, was nicht verwunderlich ist, da viele Nutzer Push-Benachrichtigungen aktiviert haben. Zudem kann durch Chatbots eine direkte und personalisierte Kommunikation mit dem Empfänger der Nachricht ermöglicht werden.
Die Möglichkeiten, welche die digitale Revolution bietet, sind vielfältig und vor allem sind sie in vielen Fällen von jedem nutzbar. Egal, ob Sie eine kleine Party planen oder einen großen Kongress, Content erstellen kann wirklich jeder. Das Wichtige ist, zu erkennen, was genau die Teilnehmer möchten und wie sie auf die Maßnahmen reagieren.